Rock am Ring & Rock im Par
Die beiden Musik-Events Rock am Ring und Rock im Park werden oft in einem Atemzug genannt, weil sie musikalisch und zeitlich sehr dicht beieinanderliegen. Die inzwischen sehr traditionsreichen Veranstaltungen gelten (neben dem Wacken Open Air) als die größten Open-Air-Events in Deutschland.
Geschichte von Rock am Ring
Rock am Ring entstand Mitte der 80-er Jahre, also zu einer Zeit, in der zahlreiche Bands immer neue Besucherrekorde aufstellten und kein Stadion groß genug war, um alle Fans aufzunehmen. Insbesondere vor dem Hintergrund von Live Aid (1985) oder Queens Live at Wembley (1986) war Rock am Ring zunächst als einmaliges Musikfestival geplant. Durch die große Resonanz und einen Besucherrekord jenseits der 70.000 Fans wurde daraus schnell ein jährliches Highlight, das unzählige Rock-Fans zum Nürburgring pilgern lässt. Seitdem hat das Open Air regelmäßig im Mai oder Juni (außer 1989 und 1990) stattgefunden (in der Regel immer am ersten Juni-Wochenende) und erfreut sich ungebrochener Popularität. Beim Ring handelt es sich um den Nürburgring in der Nähe von Adenau (RP), dem einzigen Gelände, das für ein solches Vorhaben geeignet ist. Im Jahre 2009 wurde das gesamte Gelände modernisiert und mit Freizeitanlagen, Gaststätten und zahlreichen Shops erweitert. Ein Jahr später verzeichnete Rock am Ring mit 86.500 verkauften Tickets einen neuen Rekord der Besucherzahlen. Damit hat Rock am Ring erstmals sogar das Wacken Open Air überholt.
Geschichte von Rock im Park
Zu den zahlreichen Ablegern von Rock am Ring gehört neben Rock in Riem oder Rock in Vienna auch Rock im Park. Schauplatz dieses Spektakels, das seit 1997 als Parallelveranstaltung zum großen Bruder abgehalten wird, ist der gut 133 ha große Volkspark Dutzendteich in Nürnberg. Die Besucherzahlen von Rock im Park stehen denen am Nürburgring zwar etwas nach, das ist aber eine Frage der Kapazität. Dennoch haben sich auch am Nürnberger Volkspark die Ticketverkäufe durchaus erfreulich entwickelt. Kamen im Jahre 2005 nur etwa 44.000 Fans, so waren es 2006 bereits knapp 50.000 Rocker. Mit rund 60.000 Besuchern 2007 und 70.000 Besuchern 2008 stieß der Ring an seine Grenzen.
Gemeinsamkeiten
Beide Konzerte finden jeweils an den Wochenenden statt und erstrecken sich auf insgesamt drei Tage (von Freitag bis Sonntag). Unterstrichen wird die enge Verwandtschaft beider Events dadurch, das viele Bands und Künstler auf beiden Konzerten auftreten (sofern terminlich möglich). Dadurch bekommen die Zuschauer in weiten Teilen ein identisches Konzert-Wochenende geboten.
Rock vom Feinsten
Musikalisch sind beide Events ungewöhnlich breit gefächert. Im Laufe der Jahre hat die Crème de la Crème der Rockszene die Fans zum Toben gebracht. Bands wie R.E.M., Mötley Crüe, Iron Maiden oder auch Schock-Rocker Marilyn Manson waren internationale Gäste beider Events; aus Deutschland haben beispielsweise Wir sind Helden oder Fettes Brot aufgespielt.
Nicht selten waren Rock am Ring und Rock im Park aber auch das Sprungbrett für unbekannte Bands. Deswegen kommen auch immer wieder Gruppen mit einer (noch) kleinen Fangemeinde wie Chester French, Middle Class Rut oder auch Ich Bin Bunt zum Zug.
Musik - und was noch?
Viele der eingefleischten Rock-Fans, die alljährlich zu den beiden Events kommen, schätzen auch das ganz besondere Feeling, das durch den Open-Air-Charakter, das Zelten und Campen sowie durch die dadurch entstehende Gemeinschaft entsteht. Einige Rocker der ersten Stunde sprechen auch von einem Woodstock-Feeling. Nach Angaben der Veranstalter wurden in den letzten Jahren zwar viele Grills, Zelte und Lagerfeuer gegen komfortable Wohnmobile und Hotelzimmer getauscht, aber man deutet dies als Zeichen der Treue der älteren Rock-Fans zum Event.